Während einer online Fortbildung bemerkte ich, dass sich viele Fortbildungsprozesse
der Englisch sprechenden Teilnehmer auf Twitter abspielten. Meine Neugierde war geweckt. Ohne mich anzumelden, fand ich im Live-Stream von Twitter einen tweet
„Twitter – Ein Lehr-und Lernmittel“. Den sozialen Netzwerken stehe ich eher skeptisch gegenüber, aber ich las mir den ausführlich geschriebenen Artikel erst einmal aufmerksam durch. Nach einigem Überlegen gelangte ich zu der Erkenntnis, beruflich würde ich mehr verlieren als gewinnen , wenn ich kein Twitter Konto eröffnen würde.
Ein bisschen wackelig beim Senden des ersten Tweeds war ich doch, eigentlich war es mein zweiter, da ich zuerst einen Fehler gemacht hatte und obendrein im holprigen English, aber innerhalb von ein paar Minuten meldete sich mein
PLN, und ich zwitscherte gleich mit:
„Chirpy, chirpy, tweet, tweet“
2010 wurde Twitter als das beste
Tool for Learning gewählt, vor YouTube, Google Docs und Facebook, das erst nach
WordPress auf den neunten Platz kam.
Moodle krebst seit vier Jahren zwischen dem 9. und 14. Platz. Beim Lernen geht es aber nicht um die Frage
Twitter vs. Facebook, sondern eher um
den Trend 2011 , und welchen Nutzen wir für unsere Lerner daraus ziehen können.
Bei einer einfachen Umfrage durch Handheben musste ich jedoch in meinen Kursen feststellen, dass meine Lerner so gut wie nie twitschern aber alle, ohne Ausnahme, simsen. Wahrscheinlich ist
bei Studenten der Sättigungsgrad an Kommunikationsnutzung erreicht, warum sollten sie also Twitter statt SMS oder Facebook benutzen?
Eines der wertvollsten Anwendungen von Twitter ist jedoch die Entdeckung von neuen Artikeln, Ideen und Trends. Jane Hart spricht deshalb seit kurzem über Twitter als
ein professionelles Entwicklungs-Tool. Sie führt sogar einmal pro Woche eine Zwitscherfortbildung auf Twitter durch, der sich jeder per Hashtag [# ] anschliessen kann. Somit ist Twitter zu einer Fortbildungsstätte für Lehrer und Lehrerinnen geworden.
Twitter ist wie ein Bach. Die Mitteilungen fliessen. Man entscheidet selber, ob man etwas entnehmen oder hineineingeben will. Die Stromgeschwindigkeit hängt davon ab, wieviele Mitteilungen in den persönlichen Strom eingegeben werden. Auf Twitter entscheidet man selber, wer einem und wem man folgt, und nur die befinden sich im eigenen Twitterfluss, denen man selber folgt. Die
Funktionen sind einfach und auf 140 Zeichen begrenzt, deshalb gibt es keine Bild- oder Video-Bibliotheken, keine komplizierten Profile oder Beziehungstati. Aus diesem Grund wurde Twitter zur ersten Wahl für Profis, die eine soziale, arbeitsbedingte Netzwerkverbindung brauchen, auf der sie schnell Nachrichten verbreiten können.Viele Leute führen sowohl ein Twitter- als auch ein Facebook-Konto, indem sie von Twitter auf Facebook posten.
Result hat eine Twitter-Studie erstellt, um verschiedene Twitter Nutzertypen ausfindig zu machen.
Jörg Wittkewitz hat sie fogedermaßen kommentiert:
Cluster Impulsive Impulsive schreiben ausdrucksstark, impulsiv und emotional. Ein Großteil ihrer Tweets sind direkte und deutliche Gefühlsäußerungen, sowohl positiver als auch negativer Art.
Cluster Chronisten Chronisten nehmen die frühere Eingangsfrage von Twitter „What are you doing?“ wörtlich. Sie halten chronologisch fest, was sie im Alltag tun.
Cluster RealTimer Anders als Chronisten („What are you doing?“) verstehen RealTimer Twitter im Sinne der unlängst neuformulierten Eingangsfrage „What’s happening?“.
Cluster Repeater Für Repeater ist Twitter ein kommunikatives System, um ihre gesamte Mediennutzung zu vernetzen.
Cluster Chatter Chatter nutzen Twitter im Prinzip wie einen öffentlichen Chat-Room.
Cluster Monothematiker Bei der Twitternutzung von Monothematikern steht stets ein zentraler Themenbereich im Vordergrund. Ihre Tweets sind in der Regel monothematisch fokussiert.
Die DaF-Profis auf Twitter sind jedenfalls alle sehr seriös. Es herrscht ein Geben und Nehmen von Hinweisen und selbstverfassten Beiträgen.
Um sich in die Materie zu vertiefenden, möchte ich auf die 55 Berichte zu
Twitter for Learning hinweisen, und um sich selbst zu überzeugen, kann ich nur bloggen: „Follow me on Twitter!“