Mit  konsensfähigen Songs inszeniert sich Clueso als sensibler Liedermacher mit dem Blick auf die unscheinbaren Details des Lebens. Lyrisch wie musikalisch hält er den Moment fest. Die Befindlichkeiten scheinen ehrlich erlebt und empfunden. „Manchmal macht mir der Nase nach einfach das Unbeholfne Spaß“, heißt es in Barfuss . So unbeholfen tönt allerdings gar nichts, was er musikalisch zu Wege gebracht hat. Es scheint, als habe der 1980 in Erfurt geborene Thomas Hübner ein angenehmes Maß an Selbstironie, vom musikalischen Talent ganz zu schweigen. Clueso – nach Inspektor Clouseau aus aus dem Film der rosarote Panther – macht seit 1995 Musik. Angefangen mit Hip Hop kombiniert er heute Einflüsse aus Funk, Reggae und Jazz zu feinen Pop-Perlen.

Der knabenhafte Sänger gründete eigene Bands, kollaborierte mit Blumentopf und Herbert Grönemeyer, weist eine hörenswerte Diskographie auf, und das Goethe Institut schickte ihn als  Botschafter für ein junges lebendiges Deutschland zusammen mit seiner Band auf Konzert-Workshoptour durch Italien, Neuseeland und Australien.

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Textbeispiel: barfuss

Hier und da komm ich auf die Idee
Ein andern Weg zu gehen
Mal verspielt und mal gefasst
Manchmal macht mir der Nase nach
Einfach das unbeholfene Spaß
Beweg mich gerne meinem Kreis
Doch jeder noch so kleine Teich,
sollte verbunden sein zum Meer
Immer wenn ich was neues ausprobier‘
Lauf ich wie Barfuß über Glas

(yeah)

Doch ich fühl mich federleicht
Weil es sich fast immer lohnt
Und so erscheint das nichts so bleibt, wie es ist
Fast schon, wie gewohnt

Wenn mich das Neue dann berührt
Tanz ich zuerst für mich allein
Dann mach ich all die andren‘ wach
Doch immer wenn was neu beginnt
Sagt auch etwas in mir das war’s

(yeah… yeah… ya ya… ya…)

Doch ich fühl mich federleicht
Weil es sich fast immer lohnt
Und so erscheint das nichts so bleibt wie es ist
fast schon wie gewohnt

Meine Meinung:

Clueso, der  sympatische Junge von nebenan, kommt  herüber, wie die heutige  Jugend. Er ist eine brüchige, unfertige Person auf dem Weg ins Erwachsenendasein. Jugendliche können sich mit ihm identifizieren.  Er scheint einer von ihnen zu sein, obwohl er um die Dreißig ist. Seine Texte sind die belanglosen Sprüche, die jedoch der Seelenlage der  Jugendlichen entspricht. Ein Beweis dafür ist die Vielfältigkeit der Interpretationen seiner Songs Chicago und LaLa auf youtube.

Clueso bietet eine Menge an Anknüpfungspunkten für den DaF-Unterricht. Man muss die Klasse nicht überzeugen, weil er einer von ihnen ist. Er singt über Themen wie Verliebtsein La La und Drogengebrauch Chicago, einem Thema, das aus pädagogischer Sicht immer im Unterricht behandelt werden sollte. Seine abgebrochene Lehre und sein hart erarbeiteter musikalischer Erfolg bieten echten Gesprächsstoff.

Und sein Sound? Der eignet sich gut als Begleitmusik während der Hausarbeiten.  Aus neurolinguistischer Hinsicht ist seine Kombination aus Soud und Text ideal für den Erwerb der deutschen Sprache. Man stelle sich Deutschlerner vor, die stundenlang von Clueso berieselt,  ganz nebenbei die richtigen zeitgemäßen Redemittel lernen.