IDT FribourgFribourg/ Freiburg in der – ach, viel zu teuren Schweiz- war Austragungsort

der IDT 2017 . Alle vier Jahre findet die internationale Tagung der DaF- und DaZ Lehrer statt, und dieses Mal feierte sie ihr 50jähriges Bestehen. Anscheinend etwas betagt, denn getwittert wurde nicht.

Es ging eher klassisch zu: Resulotionen zur Sprachpolitik, Verlagspräsentationen, Vorträge und Fachpodien. In der Sektion Kulturbezogenes Lernen mit Literatur habe ich den Beitrag „Der Lerner als Literaturkunde“ gehalten, in dem es um das Lesen von zeitgenössischer Literatur durch Unterstützung  digitaler Lernangebote  in Standardkursen am Goethe Institut Israel geht.

 

Anregungen für den eingenen Unterricht habe ich aus dem Vortrag   von Corina Löwe zur Landeskundevermittlung mit Graphic Novels mitnehmen können.  Dirk Skiba sprach von  Lernzielorientierung beim Einsatz literarischer Texte, die ihm eine Startline für die Unterrichtsplanung gibt. Ebenfalls zur Sektion ist im Magazin Sprache  der Artikel  „Von der Literatur Lernen“ erschienen.

IDT Beas Chefin

Nebenbei, am Präsentationsstand des Klett Verlages, sah ich, wie „Beas Chefin“ die neue App ausprobiert. Augmented – das ist zumindest der fortschrittliche Ansatz der Verlage. Gefallen hat mir außerdem ein Lehrwerk für lerngewohnte Lerner des Cornelsen Verlages.

An einer Didaktischen Werkschau habe ich ebenfalls teilgenommen, einem neuen Format, von dem ich hoffe, dass es vermehrt auf der IDT 2021 in Wien eingesetzt wird.

Echte Neuigkeiten erfuhr ich ausgerechnet im Vortrag zur Wortschatztiefe „Der rezeptive Wortschatzbedarf im Deutschen als Fremdsprache“ von Prof. Erwin Tschirner. Aufgrund seiner Forschung konnte er feststellen, dass den Lernern in der B2 nicht relevante bildungssprachliche Wörter – immerhin 33,4 % des Wortschatzes – beigebracht werden, die sie später im Studium nicht brauchen. Anscheinend beginnt die Vermittlung jener Wörter bereits in der B1 .

Aber es gibt ja auch Lerner, die der Generation 60plus angehören. Ich fand mich bestätigt, als ich merkte, dass auch die Kolleginnen aus Chile aufgrund von ForschungsergebnissIDT Jörgen aus Neurologie und Neurolinguistik die gleichen Unterrichtsmethoden anwenden.

Die  Resulotionen zur Sprachpolitik, die sowohl in einer Lang-  als auch in  einer Kurzfassung (4 Seiten) nachzulesen sind, sollte ich auch noch erwähnen.

„Nach der IDT ist vor der IDT 2021“ , meinte Cornelia Steinmann. Ob ich mich darauf freuen kann, ist fraglich. An der IDT2021 teilzunehmen, dazu möchte ich jedoch alle jüngeren KollegInnen ermuntern.

Foto: Mit Jörg Klinner, Leiter der Spracharbeit am Goethe-Institut Israel, vor der Uni-Mensa Fribourg/Freiburg