Digitales Ableben

Gemeinsam wollten wir alt werden, doch er beeilte sich , und zu meinem Entsetzen findet sein Andenken auf Facebook statt.

Vor zwei Monaten verstarb mein Mann, Dr. Peter Israelevich, in Zeiten von Covid-19, aber nicht an dem Virus. An seinem Sterbebett war die Warnung angebracht: „Den Patienten nicht berühren, Ansteckungsgefahr.“ Einen D..ck habe ich mich darum gekümmert. Ich habe ihn gestreichelt und tröstende Worte zugesprochen, Melodien, die er mochte, vorgesummt. Es linderte seine Todesangst, er wurde ruhiger, und ich haderte mit mir selbst. Sterben dauert unendlich lange. Darauf war ich nicht gefasst.

Seine letzten Worte fielen in einem Smart-Phone Gespräch: “ Zoom werde  ich nicht mehr lernen.“ Daran merkte ich, dass er seine Situation zum ersten Mal realistisch eingeschätzt hatte.

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mit Cosmonaut Boris Volynov

Er war Wissenschaftler, Astrophysiker. Als ich ihn kennenlernte, war er bereits krank. Trotzdem oder besser, gerade deswegen haben wir es miteinander versucht. Für jeden von uns war es die zweite Runde. Fünfzehn glückliche Jahre folgten. Wir haben uns sehr geliebt, obwohl wir grundverschieden sind. Seine Muttersprache war Russisch. Auf Englisch haben wir miteinander kommuniziert, Hebräisch benutzten wir im Alltag in der Familie, vor allem mit den Enkelkindern. Wenn ihn Russisch sprechende Gäste besuchten, bat er mich, uns durch Israel zu führen. Dann war ich Reiseleiterin, und er übersetzte. Zu seinen Kongressen begleitete ich ihn und er mich zu den Deutschlehrertagungen.

Jedesmal, wenn ich ihn nach seinem Zustand fragte, war „normal“ die Antwort. Aber was ist für einen Physiker normal? Normal in Relation zu dem vorangegangenen Tag?

Nach seinem Ableben saß ich allein Schiwa, erhielt ein Telegramm aber unzählige Kondolenz-E-Mails und  WhatsApp Nachrichten. Zwei Trauerfeiern fanden in Zoom statt, eine auf Russisch, die andere für Familie, Nachbarn, Kollegen und gemeinsame Freunde. Für die zweite musste ich schnell eine Power Point Präsentation vorbereiten. Dabei entdeckte ich, mein Mann hat ein Leben auf Facebook, und ich dachte, er besäße nur ein Schlafkonto.

Wie ein Kriminologe begann ich daraufhin mit Datenabgleichungen. Soweit meine Erkenntnisse: Vor einem Jahr begann er, außer seiner jahrelangen Tätigkeit auf Livejournal, aktiv auf Facebook zu werden. Anscheinend merkte er, dass Freunde und Bekannte aus der alten Heimat sich dort aufhalten. Soweit so gut. Vergleiche ich jedoch die Datumsangaben, ergibt sich, dass er ein ganz anderes Bild von sich widergegeben hat, als sein langsames Dahinscheiden war. Ein Charakterzug, der auch noch verständlich ist. Selbst die Ärzte benutzten den zynischen Begriff: Der natürliche Verlauf der Krankheit.

Aber nach dem Tod exsistiert das Konto weiter. Täglich erhält er Nachrichten. Häppchenweise gibt seine Tochter seine geschriebenen Erinnerungen preis, worauf angeregte Diskussionen stattfinden. Ist das richtig? Wollte er, der immer sein Privatleben abgeschottet hat, diese öffentliche Unterhaltung?

Damals, als wir uns begegneten, war Facebook neu. Meine jungen Studenten baten mich, beizutreten. Mir kam die Plattform wie ein totalitärer Staat vor, dem die blöden Bürger freiwillig alles preisgeben, deshalb lehnte ich ab. Als Homo Sovieticus hatte Pjoter wohl ein anderes Verständnis. Traurig ist, dass ich darüber nicht mehr mit ihm sprechen kann. Wahrscheinlich hätte er nur grinsend, wissend geschwiegen.

Präsenzunterricht wird Teleteaching

Corona ModiinWenn es etwas Gutes an der Coronakrise gibt, ist es, dass von einem Tag auf den anderen der Präsenzunterricht zum Teleteaching umfunktioniert wird. Digitale Kollegen helfen, schreiben Newsletter, wie Lehrende im Home Office unterrichten können

Seit einer Woche lernen die Schüler in Israel auf diese Weise.  Auch meine Kursteilnehmer, von denen viele Eltern sind,  wollen so lernen.

In ad hoq Sitzungen schult das Goethe-Institut weltweit seine Lehrkräfte, wie sie innerhalb einer Woche zu Online -Tutoren werden. Aber meine Kursteilnehmer wollen ihre Tools, die sie am Arbeitsplatz benutzen, mit denen sie privat kommunizieren, und solche , mit denen ihre Kinder lernen. Deshalb benutze ich ZOOM . Bedingt durch die Coronakrise hat ZOOM freundlicherweise die Sitzungen der freien Version verlängert,und durch Pop ups wird man ständig über den neuesten Stand der Dinge informiert. Überhaupt sind die Videotutorials sehr gut gestaltet. Dort fand ich einen extra für Lehrkräfte. 

Gerade in der Coronakrise, in der sich die Lebensformen  drastisch verändert haben, wollen Lerner trotz ihrer Bereitschaft zu Teleteaching auf Bekanntes und Bewährtes zurückgreifen. Wie gut, dass sie bereits an Flipped-Classroom gewöhnt sind. Deshalb gestalte ich den Unterricht in drei Phasen:

1. Phase: Flipped Classroom

Im Learn Managemt System (LMS) finden die Kursteilnehmer (KTM) vorbereitendes Material, um sich auf das Webinar im Selbststudium vorbereiten zu können.

2. Phase: Webinar

Bis sich alle KTN ins Webinar auf ZOOM eingeloggt haben, spiele im im Warteraum Klassische Musik. Sobald ich einen KTN freigeschaltet habe, beginnt das große Hallo, denn alle KTN können sich sehen, aufeinander eingehen und unterhalten. Um den Unterricht zu gestalten, benutze ich  eine Präsentation als Vorlage. PowerPoint (PPT), alt, gut und bewährt, kommt hier  zum Einsatz. Trotzdem, um keine Langeweile aufkommen zu lassen, benutze ich auch  Mentimeter, oder Web.Whiteboard . Andere Tools, mit denen man das Webinar anreichern kann, habe ich bei OER.Schule gefunden. Nach der 2.Phase konvertiere ich die die PPT als PDF Datei und lade sie ins Klassenbuch des LMS hoch.

3. Phase: Hausaufgaben

Die Hausaufgaben können wie gewohnt im Klassenbuch der LMS abgerufen werden. Allerdings gebe ich vermehrt schriftliche Arbeiten auf. Entweder können sie im geschützten Forum des LMS oder in anderen Texttools des LMS erstellt werden. Die verschiedenen PADs (Etherpad) sind z.Z. überlastet. Schade, denn auf ihnen ist die Korrektur wesentlich einfacher.

In allen drei Phasen benutze ich weiterhin das Kursbuch,  damit die KTN merken, dass sie keinen Stoff verlieren. Im Gegenteil, sie versicherten mir, dass sie das Gefühl haben, nichts zu versäumen.

siehe auch:

Distance Learning: A Gently Curated Collection of Resources for Teachers by JENNIFER GONZALEZ

10 no-internet remote learning activities by Matt Miller

 

 

 

 

Digitalisierung in der Erwachsenenbildung

November-2018.jpg„Schreibst Du noch Deinen Blog?“ fragte mich Ralf Klötzke (Landeskunde) auf der Fachtagung Digitales Lernen in Grundbildung und Integration des Volkshochschul-Verbandes (VHS). Die Frage ist Grund genug, um meine Eindrücke sowohl von dieser Tagung als auch von dem Jahrestreffen der Zentrale für Unterrichtmaterialien (Zum.de)  hier festzuhalten.

Die Digitalisierung in der Erwachsenenbildung bedeuted für mich erst einmal, wie kann ich mich als Lehrerin zukunftsblickend selbst weiterbilden und mein PLE erweitern. Welch eine Freude war es deshalb für mich, als ich auf beiden Treffen langjährige digitale Bekannte zum ersten Mal „als Mensch“ treffen konnte. „F2F“ heisst es bekanntlich, aber es war mehr, eher als wenn ich lang entfernte Familienmitglieder endlich sehen konnte. Auf meinem Arbeitsfeld bedeutet Digitalisierung in der  Erwachsenenbildung für mich:

  1. Wie und womit kann ich meinen DaF-Unterricht zeitgemäß und interessanter gestalten?
  2. Welche Ausrichtungen und Erneuerungen können DaF-Lehrende von Institutionen erwarten?
  3. Und wie kann das Vorhandene weitergegeben werden?

Digitale Lern- und Lehrkonzepte sowie die entsprechende Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer sind ein Teil des Digitalpaktes. Deshalb interessierte mich die Cloud des wohl bald größten digitalen Anbieters in der BRD, nämlich der VHS, eher technisch. Jedoch, wie oft auf Konferenzen, muss man genau  herauszuhören, was für das eigene Arbeitsfeld relevant ist .

“ Wir flippen zu wenig“ , meinte Graciela Bertoli vom European Basic Skills Network (EBSN), „Wir müssen in Kursen mehr flippen“. Außerdem hat die Eu festgestellt, dass bei der Alphabetisierung vier Stufen- Alpha 1 bis Alpha 4 – zum Fremdsprachenerwerb führen ( Dia 25) . Demnach ist erst Alpha 4 mit der A1 des EU-Referenzrahmens gleichzusetzen. Wer mit Flüchtlingen arbeitet, weiss es. Gut, dass es jetzt eine Graduierung gibt, die vor allem der Berechnung der Unterrichtszeit dient.

Unterstrichen wurde auf der VHS-Tagung, dass Sofware keine unterschiedlichen Lehr-Konzepte jonglieren kann. Mehrsprachig kann sie dagegen sein. So wie die Sprachlern-App Einstieg Deutsch, die das  „Deutsch Lernen“ in Chunks anbietet und  die in 10 Sprachen übersetzt ist, darunter auch Tigrinya und Arabisch.

In einer Video Botschaft (Konserve) gab Prof. Thomas Strasser ein Plädoyer zum Blended Learning. Praktisch und anregend zeigte Ralf Klötzke in einem Workshop den einfachen Einsatz von digitalen Lernmedien im Unterricht. An dieser Stelle möchte ich gleich auf das E-Book  Der Digitale Werzeugkasten von BayernEdu hinweisen, in dem weitere Tools erscheinen. Alles kann direkt im Unterricht eingesetzt werden. Ob der/ die  Lehrende jedoch fit für die digitale Lernwelt ist, lässt sich kostenlos als E-Paper herunterladen, entstanden unter der Obhut des DIE, das das GRETA Kompetenzmodell für Erwachsenenbildner (Seite 7) entwickelt hat.

 

Auf dem Jahrestreffen der ZUM.de hielt Kai Wörner von Bayernedu die Keynote „Digitalisierung in der Schule“, wobei ich stark beeindruckt war, wie das SMAR-Modell (Seite 18) im Lehrerkollegium durchgeführt wird.

Gründungsmitglied Prof. Karl-Friedrich Fischbach berichtete über den Schülerwettbewerb „Erinnerung sichtbar machen“, den die ZUM zur Erinnerung an die Reichprogrommnacht durchgeführt hat. Besonders ans Herz legte er uns, die Videos anzuschauen.Von deren beeindruckender Qualität waren wir erwachsenen Lehrenden überrascht und tief gerührt.

Und wer die ZUM noch nicht kennt, für den wird es höchste Zeit. Nirgendwo gibt es so viel Expertise kostenlos und direkt anwendbar. Auf der neuen OER-Plattform ZUM-Unterrichten gibt es z.B. eine Durchführung zum Kooperativen Schreiben. Im Unterricht mit Erwachsenen empfehle ich, ab B1 damit zu beginnen.

 

 

 

 

 

Kahoot im DaF

LauHesse auf Kahoot

Praktikantin begeistert sich für Kahoot

Jetzt habe ich doch noch ein  Kahoot-Quiz erstellt, um zusammenzufassen, was der Konjunktiv II ausdrückt.

Aber langsam, der Reihe nach, wie ich dazu kam. Guido Brombach hatte bereits 2014 ein Erklärvideo für den Einsatz von Kahoot in Seminaren eingestellt, das ich zwar gesehen hatte, aber bei dem ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich es in meinem Unterricht einsetzen könnte. Somit entschloss ich mich, noch etwas abzuwarten.

In meinem Twitter-Fluss meldeten sich daraufhin die begeisterten Lehrer, die  über das Für und Wider des Einsatzes dieses Tools im Unterricht  oder als Hausaufgabe debattierten. Also pausierte ich weiter.

Erst als eine Praktikantin ins Institut kam, wagte ich den Vorstoß, indem ich sie fragte, ob sie schon einmal Kahoot gespielt habe. Begeistert bejahte sie. In ihrem Hebräisch-Kurs würden gegen Unterrichtsende die Erwachsenen alle zu Kindern werden, wenn sie Kahoot spielten. „Und Sie, würden Sie dieses Tool in Ihrem Unterricht einsetzen,“ bohrte ich weiter, „und selber ein Spiel erstellen?“

Nachdem wir uns darüber ausgetauscht hatten, das ein Praktikum auch zum Erlernen digitaler Tools dient, erstellte sie für eine A 2.2 ein Quiz zum Thema Nebensätze. Dabei achtete sie darauf, nur sieben Fragen zu stellen. Zehn ist das Maximun, danach lässt das Interesse der Lerner nach.

Zum Nachahmen für Lehrende eignet sich am besten die  Schritt für Schritt Anleitung von  Sebstian Schmidt, der darin auch das Suchen nach bereits öffentlich geteilten Spielen erklärt.

 

 

 

 

 

 

Vorneweg geflippt

Flipped Classroom ist  für mich die Methode  der Binnendifferenzierung. Obwohl Flipped Classroom oder Inverted Classroom – in der Akademie heißt es Vortrag vorneweg/ vorneab – seit mehreren Jahren bekannt ist, haben  leider viele DaF-und DaZ-LehrerInnen immer noch keine Ahnung davon. Deshalb möchte ich die Methode kurz vorstellen:

Dadurch dass Lerninhalte  den Kursteilnehmern z.B. als Erklärfilm im Vorfeld zur Verfügung gestellt werden, bleibt im Unterricht mehr Zeit zum Üben und Anwenden der deutschen Sprache. Bei guter Durchführung gewinnen wir jetzt dafür immerhin bis zu 25 Minuten. Als Lehrende gebe ich beim Flipped Classroom Hausaufgaben auf, die den kommenden Untericht vorbereiten. Infolgedessen können die Lernenden eine Erwartungshaltung aufbauen, den neuen Inhalten motivierter gegenüberstehen und selbstgesteuert vorneweg neue Erkenntnisse und Einsichten gewinnen. Wielange sich jeder Einzelne damit beschäftigen will, ist selbst überlassen.

Das Netz ist voll von guten Erklärvideos, mit denen neuer Wortschatz vorneab eingeführt werden kann. Schwieriger wird es mit Grammatikvideos, die nicht unbedingt auf YouTube veröffentlicht sind. Hier empfehle ich den Lehrenden die Angebote der Verlage  durchzuforsten. Neuerdings wird in deren Werbeangeboten explizit auf  Grammatikclips hingewiesen.

Das Wichtigste für den Lehrenden ist jedoch die Gestaltung der nachfolgenden Präsenzphase, auf die ich in diesem Blog bereits hingewiesen habe. Die geflippte Phase fordere ich als Lehrende ein.

Nachdem ich suksessiv auf verschiedenen Kursstufen mit Flipped Classroom Erfahrungen sammeln konnte, gestalte ich seit Beginn des Wintersemesters 2017/18  alle meine Kurse damit.

Lesetipp: Wieso redet eigentlich niemand über … Hausaufgaben?

 

 

DeepL und Google-Translate im DaF-Unterricht

 

DeepL sei für alle gedacht, die einen Text in einer Sprache verstehen wollen, die sie selbst nicht sprechen, oder  – wie ich-  einen Text in einer Sprache schreiben müssen , in der  sie so lala radebrechen.

Das Kölner Startup DeepL – ehemals Linguee – ist seit dieser Woche mit seinem maschinellen Übersetzer online – kostenlos. Meiner Meinung nach ist er wesentlich besser als Google Translate. Persönlich konnte ich ihn mit privater Korrespondenz auf Französisch testen.

Bis jetzt  kann der Übersetzer  nur im Browser genutzt werden. Apps für Android und iOS sollen in Arbeit sein,

Im Gegensatz zu Google Translate setzt DeepL nicht auf rekurrente neuronale Netze sondern auf  Convolutional Networks, wie sie bei der Bilderkennung üblich sind. Zur besseren Erklärung empfehle ich daher einen Artikel auf heise online. Wem das Lesen zu mühselig ist, kann die Erklärung  bei Deutschlandfunk Nova im Podcast hören.

Eigentlich schade, denn ich habe google.translate gerne als Lernaktion in B1/B2 Kursen eingesetzt.

translate-community

Im Plenun wird auf „Validate“ (Bestätigungstaste) geklickt. Daraufhin erscheinen komische Übersetzungen, die die Lerner auf ihre Richtigkeit bzw. den Stil prüfen.

Die Lerner erleben dabei Schwarmintelligenz in Echtzeit.

Als Kursleiter kann ich dabei feststellen, ob die Lerner die Rechtschreibung und Grammatik  beherrschen. Anschließend oder in der nächsten Stunde kann ich somit darauf direkt eingehen.

 

 

IDT 2017

IDT FribourgFribourg/ Freiburg in der – ach, viel zu teuren Schweiz- war Austragungsort

der IDT 2017 . Alle vier Jahre findet die internationale Tagung der DaF- und DaZ Lehrer statt, und dieses Mal feierte sie ihr 50jähriges Bestehen. Anscheinend etwas betagt, denn getwittert wurde nicht.

Es ging eher klassisch zu: Resulotionen zur Sprachpolitik, Verlagspräsentationen, Vorträge und Fachpodien. In der Sektion Kulturbezogenes Lernen mit Literatur habe ich den Beitrag „Der Lerner als Literaturkunde“ gehalten, in dem es um das Lesen von zeitgenössischer Literatur durch Unterstützung  digitaler Lernangebote  in Standardkursen am Goethe Institut Israel geht.

 

Anregungen für den eingenen Unterricht habe ich aus dem Vortrag   von Corina Löwe zur Landeskundevermittlung mit Graphic Novels mitnehmen können.  Dirk Skiba sprach von  Lernzielorientierung beim Einsatz literarischer Texte, die ihm eine Startline für die Unterrichtsplanung gibt. Ebenfalls zur Sektion ist im Magazin Sprache  der Artikel  „Von der Literatur Lernen“ erschienen.

IDT Beas Chefin

Nebenbei, am Präsentationsstand des Klett Verlages, sah ich, wie „Beas Chefin“ die neue App ausprobiert. Augmented – das ist zumindest der fortschrittliche Ansatz der Verlage. Gefallen hat mir außerdem ein Lehrwerk für lerngewohnte Lerner des Cornelsen Verlages.

An einer Didaktischen Werkschau habe ich ebenfalls teilgenommen, einem neuen Format, von dem ich hoffe, dass es vermehrt auf der IDT 2021 in Wien eingesetzt wird.

Echte Neuigkeiten erfuhr ich ausgerechnet im Vortrag zur Wortschatztiefe „Der rezeptive Wortschatzbedarf im Deutschen als Fremdsprache“ von Prof. Erwin Tschirner. Aufgrund seiner Forschung konnte er feststellen, dass den Lernern in der B2 nicht relevante bildungssprachliche Wörter – immerhin 33,4 % des Wortschatzes – beigebracht werden, die sie später im Studium nicht brauchen. Anscheinend beginnt die Vermittlung jener Wörter bereits in der B1 .

Aber es gibt ja auch Lerner, die der Generation 60plus angehören. Ich fand mich bestätigt, als ich merkte, dass auch die Kolleginnen aus Chile aufgrund von ForschungsergebnissIDT Jörgen aus Neurologie und Neurolinguistik die gleichen Unterrichtsmethoden anwenden.

Die  Resulotionen zur Sprachpolitik, die sowohl in einer Lang-  als auch in  einer Kurzfassung (4 Seiten) nachzulesen sind, sollte ich auch noch erwähnen.

„Nach der IDT ist vor der IDT 2021“ , meinte Cornelia Steinmann. Ob ich mich darauf freuen kann, ist fraglich. An der IDT2021 teilzunehmen, dazu möchte ich jedoch alle jüngeren KollegInnen ermuntern.

Foto: Mit Jörg Klinner, Leiter der Spracharbeit am Goethe-Institut Israel, vor der Uni-Mensa Fribourg/Freiburg

Durchgehört

lisa-rosa_128x128 Lisa Rosa- Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg- hat  Tim Pritlove ein zweieinhalbstündiges Interview zum Thema Schule und Lernen in der digitalen Welt gegeben. Ich habe es durchgehört!!!

Nach dieser Anstrengung muss ich  es in meinem Blog festhalten. Ja, das  Interview ist ein Zeitfresser, nebenbei konnte ich nicht wie beabsichtigt mein Arbeitszimmer aufräumen, aber das lag an der hervorragenden Linkliste. Während Lisa Rosa im Plauderton darauf einging, was man heute zum Thema Lernen und Lehren wissen und vor allem tun sollte, blieb mir genügend Zeit mitzulesen, wovon ich bisher nichts gehört hatte.

Als Erwachsenenbildnerin konnte ich, was sie über  belehrendes Lernen und über Projektlernen berichtete, nachempfinden. Für den DaF-Kursunterricht finde ich aus ihrer Liste die Kenntniss dieser Begriffe für unerlässlich:

via forschergeist.de

DaFür ist willkommen

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Nachdem die Stiftung Warentest  nur zwei Apps für Erwachsene: das Lern­programm „Ankommen“ vom Bundes­amt für Migration und Flücht­linge (BAMF) und das Lern­spiel „Lern Deutsch – Stadt der Wörter“ vom Goethe-Institut für empfehlens­wert hielt, gibt es jetzt die „Die DaFür-App“.

Herausgegeben von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes  (htw saar)  gibt es sie für Android– und iOS-Geräte.  Die App verlangt nach dem Herunterladen nicht nach einer aktiven Internetverbindung.

Entwickelt wurde sie für selbstlernende Flüchtlinge. Kursleiter können auf dem DaFür-Portal mehr darüber erfahren, wie sie ergänzend zu den Sprachkursen eingesetzt werden kann.

Die Module im Überblick

via Sprache ist Integration

Blab Blab neuer MOOC CL20

Ein neuer MOOC zum Corporate Learning 2.0 – #CL20 – begann diese Woche, in dem es um die Gestaltung des zukünftigen Lernens in Institutionen geht.

Wegen des Versöhnungstages war es mir erst am 4. Tag der Disskussion, an dem es bereits 500 Beiträge zu Lernarrangements und deren Implementierung gab, möglich, einzusteigen.

Einen Schwerpunkt der heutigen Diskussion bildet die Frage, wo die größten Widerstände bei der Einführung innovativer Lernarrangements zu erwarten sind und wie diese überwunden werden können. Zum einen würden die Hürden darin liegen, dass die Lerner nicht gewohnt sind, ihre Lernprozesse selbst zu gestalten. So jedenfalls nach Ansicht von Prof. Werner Sauter.

Mein Lernprozess begann mit einer Aufzeichnung der inoffiziellen „Cafeteria-Session“ in Blab.im, wo Harald Schirmer und Simon Dückert ihre ersten Erfahrungen im #CL20 ausplauderten. Ich werde hier öfters verweilen, die Atmosphäre gefällt mir, und ich möchte  die Plattform Blab.im  besser kennenlernen.

Danach folgte ein Blick in die „MOOC-Zeitung“ The Corporate Learning 2.0 Daily, die ich abonieren d.h. in die ich mich einschreiben musste.

Die offizielle „Campus-Plattform“ ist übersichtlich und inhaltlich gut gefüllt. Trotz ihres ansprechenden Layouts werde ich den #CL20 durch die „Hintertür“  Twitter  betreten. Einerseits passiert da das Neueste, andererseits kann man da sofort die besten Slogans lesen wie:  Teilnehmende kontrollieren für sich selbst den Erfolg, nicht der Trainer. (Ellen Trude SAP Seminar)

Mein eigener Twitterfluss informiert mich sofort über die „Bonmots“ des Kurses, wie zB den senior Trainer.

An der „Live Session“ zur Diskussionund Zusammenfassung der ersten Themenwoche konnte ich teilnehmen. Ganz baff musste ich jedoch feststellen, dass die Experten der „Next Education Week“ von pädagogischen Ansätzen und Methoden in der Unternehmensfortbildung sprechen. Zapperlapp ! Haben sie sich noch nie ernsthaft sich mit dem Begriff Andragogik auseinandergesetzt?

Die Bemerkung von Andreas Eckelt von DB Training, dass beim Lernen in Unternehmen klargestellt werden muss, ob Lernen am Arbeitsplatz  Arbeitszeit  und die entsprechenden Tools, zumindest die Bereitstellung entsprechender Geräte gegeben ist, ist mir nicht entgangen.